Deep Sky Fotografie

Im tiefen schwarzen Nachthimmel - mit freiem Auge nicht
sichtbare Objekte - werden auch " Deep Sky Objekte " genannt.




Es handelt sich hier um sehr weit entfernte Objekte,
wie z. B. um Galaxien, Nebel, Sternhaufen
...

Auf Grund ihrer Lichtschwäche sind sie nicht so einfach
zu fotografieren. Man braucht dazu schon einige Erfahrung
in der Fotografie, entsprechende techn. Ausstattung und
grundlegende astronomische Kenntnisse, wo findet man
ein Objekt - und wie wird es bezeichnet.

Um ein lichtschwaches Objekt zu fotografieren, verlängert
man normalerweise die Belichtungszeit. Diese Methode alleine
ergibt aber wegen der Erddrehung unbrauchbare Ergebnisse.
Um die Erddrehung auszugleichen, muss die gesamte
Teleskop / Kamera Einheit dem beobachteten Objekt
mit aufwendiger Mechanik und elektronischer Steuerung
nachgeführt werden.


Um ein gutes Deep Sky Foto zu bekommen reicht es leider
auch nicht, nur eine Langzeitbelichtung zu machen.
Ein Paradebeispiel dafür ist der bekannte Orionnebel.




Der innere Kern des Nebels ist so hell dass er sogar mit

einem
einfachen Fernglas visuell zu beobachten ist
und es brennt der Kern bei längeren Belichtungszeiten
zu einer einzigen weißen Fläche aus.

Man muss daher etwas tricksen. Das ist vom Prinzip her
ähnlich einem HDR Bild in der Tageslicht-Fotografie.
Man macht mehrere Aufnahmen vom Kern des Nebels
mit sehr kurzen Belichtungszeiten. ( Etwa 30sek ).
Für die weitläufigeren schwächer beleuchteten Nebelfelder
benötigt man mehr Belichtungszeit. Etwa 60-120sek.

Dann sind aussenrum noch die extrem schwach beleuchteten
bis unbeleuchteten Nebel und Staubfelder die nur bei
Belichtungszeiten von 600 -1200 Sek sichtbar werden.

Und das auch nicht nur mit einer Aufnahme, sondern bei
Gesamtbelichtungszeiten von mehreren Stunden.
Diese verschiedenen „Versionen“ muss man dann jeweils
eigenständig ausfertigen - und in einem letzten
Schritt - mit möglichst wenig sichtbaren Übergängen
zu einem " gleichmäßig " belichtetem Bild zusammenfügen

Darum muss man immer mit den Belichtungszeiten variieren
und sich dem Objekt anpassen. Es reicht nicht wenn man sagt,
meine Ausrüstung schafft es problemlos 30 min am Stück
perfekt nachgeführt zu belichten, denn es kann auch zuviel des
Guten sein. Ein rein weißes Foto wird niemanden überzeugen.
Gleich wie ein schwarzes Bild mit ein paar Sternpunkten
nichts Besonderes ist.

Daher braucht man technisches, theoretisches sowie
praktisches Wissen wie man ein Projekt angeht - und
auch vor allem Erfahrung wie die eigene Ausrüstung
reagiert. Zum Beispiel reagiert der Sensor einer
EOS 90D - bei 60 sek auf ein Objekt mit völlig
überbelichteter Fläche und zeigt nur noch Weiß an,
wo im Gegensatz der IMX571 Sensor nach
600 sek noch ein fast rein Schwarzes Bild liefert.

So muss man dann auch nach praktischem Verhalten
der verschiedenen Fotokomponenten die Bilder
planen und verarbeiten.

Die Erddrehung wird durch eine entsprechende
elektronisch gesteuerte Nachführung des Teleskops
mitsamt der Kamera ausgeglichen.

Es gibt sehr exakt arbeitende Nachführungen,
der Teleskop / Kamera Einheit, wodurch längere
Belichtungszeiten pro Bild möglich sind.
Aber es ist natürlich alles immer eine Kostenfrage.


Manuel Groiß - November 2021



Hier habe ich noch eine weitere
Webseite mit
techn. Details
zu meinen Fotos.

https://www.astrobin.com/users/ManuelG./