Ortschaft Bergern
Geschichtlicher Rückblick





Bergern im Geschichtlichen Rückblick


Bergern liegt mit seinen 82 Häusern und 92 Haushalten ( 2009 ) im Mittelpunkt der Gemeinde
Ottnang a. H.
Rund 245 Menschen wohnen in unserer Ortschaft, wobei zu bemerken ist, dass es bei uns mehr männliche als weibliche Einwohner gibt. ( 132 Männer 113 Frauen ). Unser Ort war Jahrzehntelang vom Braunkohlebergbau und Landwirtschaft geprägt. Heute sind wir ein beliebtes Wohngebiet mit vielen neu errichteten Wohnhäusern, umringt von unserer grünen Lunge - dem Hausruckwald.


Im Anschluß jetzt die wichtigsten historische Daten und Ereignisse

5000 v. Chr. Erste Besiedlung durch Jäger und Sammler - bezeugen Steinzeitfunde beim Eisenbahnbau nächst der Sortieranlage in Neubergern.

1200 v. Chr. Illyrer und später die Kelten besiedeln den Hourugg ( Hoher Rauch - Hausruck ) durch Brandrodung vorerst auf den Anhöhen nächst Quellen ( Redleben ) und Bächen ( Redln )

200 n. Chr. Ein Römerpfad geht von Schwanenstadt über Bergern - Englfing Richtung Inn !
( Ziegelfunde / Straßenunterbau in Bergern und Englfing )

500 n. Chr. Zumindest ein Haus steht in jeder Ortschaft mit der Endsilbe - " ing "

1121 n. Chr. Erste Urkundliche Erwähnung als " Bärägaahn " mit 4 Gehöften in der Besitzteilung des Pilgrim von Wenge ( Stift Mondsee ) an die Herrschaften von Simmering und Wolfsegg.
Damals gehörte Bergern kirchlich zur Pfarre Atzbach - die hohe Gerichtsbarkeit unterstand jedoch der Herrschaft Wartenburg bei Vöcklabruck. Erst um 1815 ging die Rechtsprechung an das Gericht Schwanenstadt über.

1330 sollte eine Filialkirche der Pfarre Atzbach in Bergern am " Christlberg " errichtet werden - da Bergern immer mehr Einwohner hatte als Ottnang.
Das am Tag angelieferte Baumaterial verschwand aber immer wieder des Nachts auf Wundersame und unerklärliche Weise - da es von Ottnanger Bauern immer wieder auf den gewünschten Bauplatz im Ort Ottnang gebracht wurde. Nach mehreren Wochen hin und her - wurde " Gottes Wunder " anerkannt und die Kirche in Ottnang statt in Bergern gebaut. Zur Beruhigung des Volkes wurde damals ein bis jetzt gepflegter Bildstock am ehemaligen Kirchenbauplatz am Christlberg aufgestellt. Die in der Gemeinde dezentrale Lage der Ottnanger Kirche führte später dazu, dass noch zwei weitere Kirchen in Bruckmühl 1883 - 1889 sowie in Thomasroith 1906 - 1907 errichtet wurden.

1332 Filialkirche der Pfarre Atzbach in Ottnang eröffnet, damit verkürzte sich der bisherige Kirchgang nach Atzbach.

1408 - 02. Oktober - Erste Landtagssitzung in Linz mit einem Vertreter aus Bergern - Pfarre Ottnang / Atzbach

1698 Ein letzter Delinquent wird am Galgen oberhalb des Richterhauses standrechtlich erhängt, nachdem er vorher einer hübschen Frau die Nase abgebissen hatte.

1705 Aus dem Richterhaus ( Jetzt Haus Nr. 24 ) wird eine Bäckerei - und aus dem Galgen ein Pranger.
Der übertriebene Gerechtigkeitssinn der alten Bergerer war sprichwörtlich bekannt.
" Houst in Bärägan neta an blaunga - stöns de schau aunan Praunga "
( Hast in Bergern nur ein Verlangen - stellen sie dich schon an den Pranger )

1750 Bergern wird von der selbständigen Pfarre Ottnang übernommen.

1796 Bergern wird dem Schulsprengel Bruckmühl zugeteilt, im Bäckerhaus entsteht die erste Schulklasse.

1805 Napoleons Armee marschiert über Haag nach Austerlitz - Soldaten nächtigen auch in Bergern und versorgen sich und die Pferde auch mit Waffengewalt mit Proviant bei den Bauern.

1812 Die Pöschlianer des Kaplan Pöschl aus Ampflwang ziehen bis 1837 mit Ihrer Sekte gegen den Katholizismus auch viele Bürger in Bann und auch Verwirrung.

1823 Der Pranger verschwindet über Nacht. Abriss erfolgt angeblich aus Angst vor den angekündigten " Landvermessern "

1824 Bergern wird vermessen und 1827 in die Urmappe des Franziszeischen Katasters aufgenommem - registriert wurden 23 Häuser mit Schmiede / Schuster / Wagner / Weber / Bäcker / Wirt / Bauern / und Häuslleut usw. ( In Bruckmühl gab es zur gleichen Zeit nur 6 Häuser / in Ottnang bereits 38 Häuser )

1855 Der Mariannenstollen oberhalb der Ortschaft wird 95 Meter in den Berg vorgetrieben.

1874 Baubeginn der Eisenbahnlinie - Kronprinz Rudolfs Bahn von Attnang bis Passau, zur Erschließung der Kohlevorkommen im Hausruckgebiet.

1878 Eröffnung der Bahnlinie mit Bahnhaltestelle Bergern. Bürger aus Bruckmühl wollten damals auch die Haltestelle oberhalb des Bachmayr-Keller haben, aber der Bahnvorstand aus Holzleithen und Erbauer de Wirtshauses ( Jetzt Plötzeneder ) Herr Theodor Hiecke ( geb. 6.2.1860 in Eisenerz ) und sein Vater Theodor sen. als Berg und Hüttenverwalter hatte bessere Beziehungen zur K&K Staatsbahn. Hiecke jun. war 1880 auch Erfinder der Braunkohlestaub erstmals zu Briketts presste. Leider war er seiner Zeit zu weit voraus und Briketts wurden industriell erst ca. 60 Jahre später erzeugt und genutzt.

1889
Bergern kommt von der Pfarre Ottnang zur neuen Pfarre Bruckmühl

1932 Stollen in " Neubergern " werden angeschlagen, sowie die Brecher, Sortieranlagen und Verladestelle dazu errichtet.

1940 Das " Franzosensalettl " wird nach dem Frankreichfeldzug im Haus NR. 22 für französische Kriegsgefangene eingerichtet. Da fast alle Männer im Krieg waren - wurden die hübschen Franzosen gerne zur " Zwangsarbeit " verpflichtet. Vor allem ein gewisser junger Jurist mit Namen " Joel Schöl " zeugte angeblich damals viele " Kuckukskinder " im Gemeindegebiet.

1942 Kohleförderbahn zwischen Wiesing und Bergern wurde errichtet.

1944 Ab August - Beschuss der Kohleverladestelle durch amerikanische Jagdflugzeuge.

1948
Ende des Bergbaues in Bergern.

Ein Dank an Rudi Lidauer für die Geschichtliche Zusammenstellung.