Mutter Natur hat den Frühlingswecker gestellt, in
der Flora und Fauna ist es an der Zeit, aufzustehen. Lange
und erholsam war der Winterschlaf, die Winterruhe und
die Zeit der Entbehrungen, doch jetzt ist eine Aufbruchsstimmung
bei Mensch und Tier spürbar. Die heimischen Wälder,
Felder und Wiesen sind der Boden für neues Leben.
Es sind Kraftorte, die wir Menschen insbesondere im Frühling
aufsuchen. Orte, die uns frische Energie vermitteln.
Denn im Frühling bekennt die Natur wieder Farbe:
Am Waldrand duftet das Grün und Buschwindröschen,
Schlüsselblume und Veilchen sorgen für einen
optischen Paukenschlag.
Schutz für den Nachwuchs
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Foto: K. Kücher
Doch wie so oft gilt es auch den Kraftplatz Natur
zu teilen. Der Wald und andere Lebensräume
sind vor allem auch Lebensraum für unzählige
Tiere. Von Ende April bis Mitte Juni erreicht die
Brutzeit für Wildtiere ihren Höhepunkt,
so Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner.
Stockenten, Wildscheine, Füchse und Feldhasen
sorgen jetzt schon dafür, dass der Naturkindergarten
gut gefüllt ist. Wer also dieser Tage einen
Schritt in die Natur setzt, sollte stets eines im
Gepäck haben: Respekt.
So sollten insbesondere im Frühling zum Schutz
der jungen Wildtiere Hundehalter ihre Vierbeiner
an die Leine nehmen. Gerüche, Geräusche
und Bewegungen von jungem Wild wecken mitunter Jagdinstinkte,
gegen die Hundebesitzer machtlos sind. Aufgeschreckte
und gehetzte Wildtiere laufen auf Straßen
und können Unfälle verursachen. Ein trächtiges
Reh sogar im Schockzustand die Kitze verlieren.
Da muss der Hund das Tier gar nicht erwischen.
Keine menschlichen Eingriffe
Oft ist der Mensch selbst nicht unbeteiligt.
So kann falsch verstandene Tierliebe lebensbedrohliche
Folgen haben. Vermeintlich zurückgelassene
Jungtiere sollen nicht aufgenommen werden,
appelliert Wildbiologe Christopher Böck, Geschäftsführer
des Oberösterreichischen Landesjagdverbandes.
So kommt zum Beispiel die Häsin nur einmal
am Tag zu ihren Jungen, um sie zu säugen. Auch
Gelege, also Vogeleier, sollen auf keinen Fall berührt
werden. Das Muttertier beobachtet aus sicherer Entfernung
genau die Störenfriede und traut sich nicht
zum Nest, solange die Eindringlinge in der Nähe
sind und so kühlen die Eier aus
Lassen wir also den Wildtieren ihre Ruhezonen, bleiben
wir auf den Wegen und erfreuen wir uns über
den herrlichen Anblick und die wunderbare Natur
in unserer Gemeinde die Tiere, aber auch
die Jägerinnen und Jäger danken es Ihnen!
Die Lebensräume in Wald und Flur können
nur funktionieren, wenn sich alle Nutzer des grünen
Stellenwerts bewusst sind. Im Mittelpunkt der Arbeit
der oberösterreichischen Jägerinnen und
Jäger steht der Naturschutz. Und damit auch
der Schutz der Wildtiere. Die Natur sagt Weidmannsdank
erklärt Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner
abschließend.
Auf
der Website www.fragen-zur-jagd.at
eröffnet der OÖ Landesjagdverband interessante
Einblicke in die Welt der Jägerinnen und Jäger
sowie unserer heimischen Wälder und Wildtiere.
Schauen Sie doch einmal hinein.
Jungtiere,
wie hier ganz junge Feldhasen, und Gelege (Nester
mit Eiern) auf keinen Fall berühren. Es handelt
sich meist um keine Findelkinder und die tierischen
Eltern sind nicht weit von ihren Schützlingen
entfernt.
Text: OÖ. Landesjagdverband - Ihre Oö.
Jägerinnen und Jäger
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Foto: B. Moser
Wildrettung zur Mähzeit
Der Mai ist der Geburtsmonat vieler heimischer Wildtiere,
der Feldhasen, Fasane, Rebhühner oder Rehe. Wenn
die Setzzeit, die Zeit der Geburt, beginnt, suchen sich
die Muttertiere ruhige Plätze, u.a. in den Wiesen.
Das hohe Gras soll den Jungtieren ausreichend Schutz bieten
und verhindern, dass Füchse oder andere natürliche
Feinde den Nachwuchs entdecken. Doch die wohl größte
Gefahr für die Jungtiere in den Wiesen stellen die
Mähwerke der Landwirte dar.
Achtung,
Jungtiere im Gras
In Grünlandgebieten ist im Mai die Zeit des ersten
Schnittes auf den nun saftigen Wiesen. Genau dann, wenn
die Rehgeißen ihre Jungen ins hohe Gras gesetzt
haben. Das Muttertier begibt sich dann alleine auf
Nahrungssuche und lässt ihren Nachwuchs geschützt
im Gras. Bei Lärm oder Gefahr fliehen die jungen
Tiere jedoch nicht, sondern drücken sich tiefer in
den Boden. Dies ist der natürliche Drückinstinkt,
so Wildbiologe Christopher Böck. Eine gute Zusammenarbeit
der heimischen Landwirte mit den regionalen Jägern
sowie innovative Maßnahmen retten zahlreichen Wildtiernachwuchs
wie Rehkitze, aber auch Feldhasen, Kiebitze oder Feldlerchen
vor dem Mähtod.
Gezielte
Projekte zur Kitzrettung
Seit Jahren engagiert sich die OÖ Jägerschaft
gemeinsam mit den Landwirten für den Schutz der jungen
Wildtiere. Mit gezielten Maßnahmen vor und auch
während der Mahd können zahlreiche Jungtiere
gerettet werden. Eingesetzt werden unter anderem an Stangen
flatternde Kunststoffsäcke oder auch technische Wildretter,
welche an den Traktoren befestigt werden und mittels Infrarotsensoren
oder Schall die Tiere aufspüren. Immer stärker
nachgefragt wird der Einsatz von Coptern. Diese überfliegen
ferngesteuert die Wiesen und mittels Wärmebild wird
den Jägern angezeigt, wo sich beispielsweise Kitze
verstecken.
Auf der
Website www.fragen-zur-jagd.at eröffnet der OÖ
Landesjagdverband interessante Einblicke in die Welt der
Jägerinnen und Jäger sowie unserer heimischen
Wälder und Wildtiere. Schauen Sie doch einmal hinein!
Fototext:
Die jahrelange und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen
der Jägerschaft sowie den Landwirten rettet jährlich
zahlreiche Jungtiere.
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