Geschichtlicher Rückblick zur Ortschaft Wassenbrunnn
Vorgetragen von Daniela Grabenberger anläßlich der Sternwanderung 2009


Wassenbrunn ist mit seinen 5 Häusern und 15 Einwohnern einer der kleinsten Orte in der Gemeinde Ottnang. Wassenbrunn ist jedoch durch das ausgebaute Wanderwegenetz eines der beliebtesten Ausflugsziele. Besonders erwähnenswert wäre natürlich der Wiedhackgipfel , der mit 753 m die höchste Erhebung der Gemeinde darstellt. Nicht nur zur alljährlichen Bergmesse finden sich am Bankerl beim Kreuz zahlreiche Besucher ein.

Schon in den 1930er Jahren war ziemlich genau in der Mitte zwischen Wassenbrunn und dem Gipfel ein Treffpunkt für jung und alt. Zuerst befand sich dort ein bewirtschaftetes Bauernhaus, dann wurde später auf der Redleben zur Almwirtschaft umgestellt. Da dies zu jener Zeit in unserem Gebiet einmalig war, kamen viele einheimische Ausflugsgäste, sowie städtische Sommerfrischler ins " Salettl " auf die Alm. Dort wurde hauptsächlich an Wochenenden bei Flaschenbier und Hausgemachten Speisen oft das Tanzbein geschwungen. Sogar ein Motorradrennen fand einmal statt. Das ganze Almgebiet ist aber mittlerweile wieder Waldgebiet. In der Niederung bot sich wegen des direkt vorbeifließenden Redlbaches die gute Gelegenheit, selber eine Mühle zu betreiben. Diese wurde bereits 1606 bei der Herrschaft Wartenburg erwähnt. Das Handwerk des Müllers wurde in Wassenbrunn lange Zeit ausgeübt.

Der Bergbau im Hausruckgebiet ging auch an Wassenbrunn nicht spurlos vorüber. 1930 wurde der Wassenbrunner Stollen im Bergerer Feld von der WTK angeschlagen und auch betrieben. Der Bauernstollen in Richtung Simmering wurde von den beiden Bauern in Wassenbrunn selber genutzt. Die Bauern schürften die Kohle und verkauften sie an die WTK. So gab es auch im Winter ausreichend Arbeit und einen zusätzlichen kleinen Nebenverdienst.. In den Nachkriegsjahren wurde der gelagerte Kohlengries zur Rieder Brauerei geliefert und dort konnte daraufhin wieder Bier gebraut werden. In der sogenannten Kohlstatt wurden von den Bauern auch immer wieder Holzkohle beim Köhlerbrennen produziert. Diese wurde dann mit Pferdefuhrwerken abtransportiert

Zum Abschluss noch ein Gedicht aus Wassenbrunn

In Wassenbrunn, Leit lasst`s eich sagen,
is net mit Bretter `d Welt verschlag`n.
Der Bahndamm mit sein Bogn, dem langa
der kann uns d`Sunn net weggafanga.
Wir scheichan nicht des Leit`na kreiln
des miass ma mit de Vicha teil`n.

Ban Wiedhackkreuz oba da Redlebn,
tuats alle Jahr a Bergmess gebn.
Vom Wiedhackverein vor 16 Jahrn
Is des Kreiz im Baun`Holz aufgstellt wordn.
Zum höchsten Punkt in unsrer Gmoa
kimmst sicher du net grad alloa.
Dös Büacherl drom tuats vakinden,
wia vü da iatzt scho auffe finden.

Leit, hintan Damm is scho a Leben,
da hats a fria gwiss koa fads Ei gebn.
D`Redleben war lange Zeit die Woad für d`Rinda
van Baun , van Davi`n - bio, gsinda
Weritag`s hat ma d`Viecha gseg`n ganz fü
an Wochenenden war d´Àlm fia d`Leit a Ausflugszü.
Von zweidigst treffen d`Wanderer ei,
dös Bauna Brot is seltsam und ganz fei..
Almbutter mit Kochkas - so gschmacki
für Weiberleit und Mannerlacki
Fürs Durschti werdn bergauf den Hügi
gibts Kracherl und des Bier vom Stügi

Was fü Leit a sicher net wissen,
a Müh hamma bei uns a net braucht vermissen.
Drunt im Tal da Redlbach rinnt,
fia d`Leit des scho sehr gelegn kimmt.

A Schatz is tiaf im Bodn vasteckt,
Ois schwarzes Gold hat mas`s entdeckt.
Von Baunà Stolln, dös letzte Gfraßt,
hat nach`n Kriag zun Biabraun `passt.
Damit ham se d`Knecht im Winta de Zeit vertrieb`n
und vo de Stolln san uns nu de Einbrüch bliebn.
Im Wald wanns zwickt, a Zuabuaß finden,
so kinna ma existiern da hint`n.
Da Ehl hat nu Köhlern brennt, den Platz im Wald,
ma jetzt die Kohlstatt nennt.

Vü Lebn is in Wassenbrunn seit jeher gwen,
es hat de schene Landschaft a jeda meng.
Nachdem bei uns de Leit imma weniga wern,
damma wieda für mehr Nachwuchs sorg`n.

Daniela Grabenberger und Nachbarn - Herbst 2009