Der Name " Per " oder "
Pera " stammt aus dem Althochdeutschen und
bedeutet " Bär "
Der ursprüngliche Ortsname " Pernthale " ( Bärnthal
) dürfte daher auf das Tal
des ( der ) Bären hinweisen.
1121
Erste Urkundliche Erwähnung als " Pernthale " - mit
einem Gehöft in der Besitzteilung des Pilgrim von Wenge ( Stift
Mondsee ) an die Herrschaften von Simmering und Wolfsegg
1144
Zweite bekannte Urkundliche Erwähnung von " Pernthale
" nebst dem Ort
" Otenach " ( Ottnang ) in einem " Pharr " -
( Pfarr ) Visitationsbericht aus Passau.
Damals gehörte Bärnthal kirchlich zur Pfarre Atzbach -
gerichtlich zur Herrschaft Atzbach, die hohe Gerichtsbarkeit unterstand
jedoch der Herrschaft Wartenburg bei Vöcklabruck. Erst um 1815
ging die Rechtsprechung an das Gericht in Schwanenstadt über.
1332
Eine Filialpfarrkirche der Pfarre Atzbach wird in Ottnang eröffnet
- der bisherige Kirchgang nach Atzbach wird kürzer.
1388
Erwähnung einer Wehranlage des " Niclas der Pernthaler
" Der Sitz dürfte beim Haus Bärnthal Nr. 1 gewesen
sein
1564
Erwähnung eines Herrensitzes mit Wehranlage des " Sigmund
Truent zu Pernthal "
1750
Bärnthal wird von der selbständigen Pfarre Ottnang übernommen.
1780
Bärnthal wird dem Schulsprengel Ottnang zugeteilt. Es gibt
nur eine Schulklasse für alle Schüler gemeinsam. Die Anzahl
der Schulklassen steigt in Ottnang erst ab 1871 stufenweise bis
zu Jahr 1883 - auf vier Klassen.
1805
Napoleons Armee marschiert über Haag nach Austerlitz - Soldaten
nächtigten auch in Bärnthal und versorgten sich und ihre
Pferde mit Proviant von den Bauern des Ortes, wenn notwendig, auch
unter Waffengewalt.
1812
Die " Pöschlianer " des Kaplans Pöschl aus Ampflwang
ziehen bis 1837 mit Ihrer Sekte gegen den Katholizismus auch viele
Bärnthaler Bürger in Bann und auch Verwirrung. In die
Geschichtsbücher schaffte es " Polixenia Gstöttner
". Sie war die einzige Tochter des Weber Bauern zu Bärnthal
und stand als resolute Magd mit 20 Jahren beim Stix in Freundling
zu Diensten.
Nachdem alle führenden Pöschl Anhänger verhaftet
wurden, trat Polixenia in ihre Fußstapfen und bezeichnete
sich bald selbst danach als Priesterin und
" Neue Mutter Gottes ".
Polixenia hatte Talent und sie verbreitete die " Neue jüdisch
- christliche Kirche " mit mehr Behutsamkeit und Ehrgeiz als
ihre verhafteten Vorgänger - Pöschl, Haas, vlg. Schmiedtofferl,
Jäger usw. Letztlich wurde aber auch Polixenia auf das Betreiben
des Dechants von Vöcklabruck mehrmals verhaftet und kam durch
die " Milde " des Landrichters immer wieder frei.
Kurz danach verließ sie jedoch den Hausruck, zog mit einem
Flößer nach Wien, dort wurde sie wegen ihres " liederlichen
Lebenswandels " wiederum verhaftet und drei Jahre in ein Arbeitshaus
gesperrt. Auf höchsten Regierungsbefehl wurde Polixenia danach
der Herrschaft Köppach ( ehemaliges Wasserschloß bei
Atzbach ) zur weiteren Inhaftierung für ein Jahr im heute noch
bestehenden Gefängnishaus unter der Gruftkapelle ( jetzt im
Besitz der Walderdorff Familie - Simmering ) übergeben.
Nach Absitzen ihrer Kerkerstrafe in Köppach zog Polixenia nach
Linz, wo sich dann ihre Spur verliert. Der Weber Hof von Polixenias
Eltern wurde auf Druck und Anweisung des Pfarrers von Ottnang sowie
des Dechants aus Vöcklabruck verkauft und der Erlös der
Kirche zugeführt. Vater und Mutter landeten später im
Armenhaus und die einzige Tochter und Erbin, Polixenia ging vollkommen
leer aus.
Im Volksmund verbreitete sich danach ein Ausspruch, welcher bis
etwa 1970 zu hören war:
De Kira kassiat iwaroi - wia ba da Polixenia z`Berntoi.
( Die Kirche kassiert überall - wie bei der Polixenia in Bärnthal.
)
1824
Perthal wird im Zuge der Landvermessung auf Bernthal umbenannt und
1827 in die Urmappe aufgenommen. Registriert wurden 10 Häuser
mit Schmiede / Schuster / Wagner / Weber / Bäcker / Schneider
/ Bauern / Häuselleut usw. worauf teils jetzt noch die alten
Hausnamen Boaschuasta, Wewa, Mechtl, Ouswoud, Schneida, Ouwaschuasta,
Launghansl, Moar, Heimä, Augnschtü usw. hinweisen.In Bruckmühl
gab es zur gleichen Zeit nur 6 Häuser, in Ottnang bereits 38
Häuser.
1849
Eine Pferdeeisenbahn mit einer Länge von 13,3 km und einer
Spurweite
von 1106 mm wird zwischen Attnang und Thomasroith eröffnet
und führt direkt beim Ort Bärnthal vorbei. In den Bahnunterlagen
erfolgt eine leichte Namensänderung für den Ort und ist
erstmalig als Bärnthal ersichtlich.
1870
bis 1877
Erstmals werden statt den Pferden Dampflokomotiven eingesetzt.
1874
Baubeginn der Eisenbahnlinie - Kronprinz Rudolfs Bahn von Attnang
bis Passau zur Erschließung der Kohlevorkommen im Hausruckgebiet.
1878
Eröffnung der Kronprinz Rudolfs Bahn, sowie Schließung
und Abbau der alten Bahntrasse nahe dem Ort Bärnthal.